Die gesamte Kameradschaft hat mit viel Aufwand die Geschichte der Feuerwehr aufgearbeitet und ist stets bemüht diese immer weiterzuführen!

Historisches vor der Gründung 

Es gab kaum tausend Einwohner in 125 Häusern, fast keine Wohnhäuser, hauptsächlich landwirtschaftliche Gebäude und einige Handwerker.
Die Voraussetzungen für die Entwicklung dieses unbedeutenden Bauerndorfes zu einem ansehnlichen Industrieort war die Errichtung der Südbahnstrecke im Jahre 1868/69 durch diese Dorflandschaft.
1890 floß der erste Zellstoff aus der Entwässerungsanlage der neuen Papierfabrik Brigl & Bergmeister.
Der Ur-Kern des Werkes waren 30 Arbeiter und Angestellte.
Einige wenige weitblickende Männer sahen die Gefahrenquellen und auch die schutzbedürftige Bevölkerung und riefen die Besitzer und Interessenten von Niklasdorf, Niklasdorfgraben, Waltenbach, Foirach und Proleb am 22. Juni 1900 in Patterers Gasthaus, das ist Groß-Dollmann, zu einer Besprechung wegen Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr mit dem Sitz in Niklasdorf.
Die Anregung kam von Herrn Josef Ernst, ein Werksbuchhalter, Herrn Jakob Lasser, kuk. Postmeister, Karl Patterer, Gastwirt und Heinrich Sackl, Fabriksbeamter.
Die Statuten wurden von der kuk. Stadthalterei eingereicht und sind nach 9 Tagen bereits bewilligt zurückgelangt.

Die Chronik von 12 Jahrzehnten

Zur Gründung der Wehr wurde Jakob Lasser als Kommandant gewählt.
Schon am 15.1.1901 war die erste Feuertaufe bei einem Scheunenbrand bei Mathias Reichl.
Die Scheune und die Futtervorräte verbrannten, das Wohngebäude wurde gerettet.
Eine der wesentlichsten Vorraussetzungen war am 24.11.1901 die Öffnung der Wasserleitung mit Oberflurhydranten, es wurde auch damals der Unterstützungfonds gegründet.
Am 01.04.1902 um 2:50 Uhr war ein Schadenfeuer bei Maria Lechner, das Nachbargebäude wurde gerettet.
Am 16.06.1902 wurde das Feuerwehrdepot besiedelt.
Das Feuerwehrdepot, das an derselben stelle wie das alte Rüsthaus steht, wurde gebaut von der Gemeinde Niklasdorf unter Gemeindevorsteher Lasser.
1902 wurden in Foirach und Waltenbach Feuerwehrspritzen angeschafft.
1903 gab es eine Steigerabteilung, eine Spritzenabteilung und eine Schutzmannschaft, Schlauchhaspeln wurden angeschafft.

Niklasdorf im September 1903

1904 war ein Schadenfeuer bei Johann Thondorfer in Mitteraich.
1905 eine Selbstentzündung im Werk.
1905 wurde die Feuerwehr nach Bruck geholt zu der dortigen Papierfabrik Diamant & Co; fünf Gebäude waren in Brand gesteckt.
1905 Waldbrand am Kuhberg bei Andreas Burger
1905 legte Jakob Lasser sein Amt zurück, Hauptmann Stellvertreter Josef Ernst wurde zum Hauptmann gewählt.
Ein Kaminbrand war in Proleb bei Burger, ein Blitz schlug bei Glaser in Utsch ein.
Im 1907er Jahr war ein Hochwasser mit einem Pegelstand von 2.83m.
Karl Patterer wurde Ehrenmitglied.

1908 wurde die Rettungsabteilung gegründet.
1908 ein Waldbrand bei Reisner in Mötschlach.
1908 auch ein Waldbrand bei Pracher im Kletschachgraben.
1908 wurde Direktor Heinrich Rinderknecht Ehrenmitglied der Feuerwehr.
1909 wurde Jakob Lasser zum Ehrenmitglied ernannt und 1910 Leonhard Brigl.
1911 war ein Rauchfangbrand im Werkshaus.
1911 wurde die Feuerwehr zu einem Großfeuer in Münzenberg/Leoben geholt.
1911 war eine Rohrexplosion im Kesselhaus des Werkes.

Dampfspritze der TF Brigl

1911 ein Großfeuer in Donawitz.
1912 war am 04.08 ein denkwürdiger Tag: Aus sachlichen Gründen wurde die Feuerwehr aufgelöst, Josef Ernst legte seine Kommandantenstelle zurück und es wurde die Ortsfeuerwehr neu gegründet.


1915 Feldmesse

1915 Feldmesse
1924 Ein Gräf & Stift-Mannschaftswagen leitet die Motorisierung ein.
1926 Eine Anhängerpumpe erweitert die Ausrüstung.
1935 Der 3. Zug macht sich als Feuerwehr Proleb selbständig.
1926 bis 1945 Kommandoführung durch den Kaufmann Rupert Weilguni sowie danach bis 1952 der späteren Ortsfeuerwehr.
1937 der 2. Zug wandelte sich in die Werksfeuerwehr Brigl und Bergmeister um.
1938 3-tägiges Hochwasser im Mai
1939 Aufstellung einer HJ-Feuerwehr
1943 Gründung einer Frauen-Feuerwehr, um den Männermangel aufgrund des Fronteinsatzes auszugleichen.


1935 Nach der Eigenständigkeit der Proleber Wehr verbleibt der Feuerwehr Niklasdorf trotzdem ein großer Mannschaftskader

1945 Beschlagnahme des Fiat-Rüstfahrzeuges durch die russische Besatzung; Ersatz durch das Organisieren eines Opel-Blitz-Wagens
1950 Ein mit Anhänger und Tragkraftspritze ausgerüsteter Jeep erhöht die Einsatzkraft.


FF-Musikzug

Anfang 1949 wurde der Wunsch laut, im Rahmen der FF Niklasdorf einen Musikzug zu gründen. Anton Knoll stellte den Antrag an das Kommando unter Kommandant Ruptert Weilguni und dessen Stellvertreter Franz Poschinger, der in einer eigens dafür einberufenen Monatsversammlung einstimmige Annahme fand. Die Obmannstelle wurde Anton Knoll übertragen und Ferdinand Hartner zum Kapellmeister bestellt. In kürzester Zeit fanden sich 32 junge Musiker aus Niklasdorf, Proleb und einige aus Oberaich. Bereits nach einem Monat ging es mit den Proben los. Dank des musikalischen Könnenes von Kapellmeister Hartner war es möglich, dass zum 50. Gründungsjahr der FF Niklasdorf durch den damaligen Landesfeuerwehrkommandanten-Stellvertreter Dr. Hans Plass erstmals öffentlich auftrat.
Als Patinnen stellten sich die Frauen Hermine Aichberger und Anna Zechner zur Verfügung, das Amt der Marketenderinnen versahen Hermine Wieland und Elli Tuttinger.
Unter den vielen Einsätzen des Musikzuges der FF Niklasdorf stach wohl jener beim 1. Bundesfeuerwehrtag in Deutschlandsberg hervor, wo beim Vorbeimarsch gespielt und auf der Burg konzertiert wurde.
Tags zuvor spielte der Musikzug beim Bischofsempfang in Proleb. Ein reiches Tätigkeitsfeld erfüllte der Musikzug beispielsweise beim Osterweckruf, Maiaufmarsch oder Begräbnissen. Auch bei den Feuerwehrbällen steuerten die Feuerwehrmusiker die musikalische Einleitung bei.
Über einige Jahre hindurch verlebten die dem Musikzug angehörenden Feuerwehrkameraden eine schöne Gemeinschaft. Leider kam dann die Auflösung dadurch zustande, dass viele junge Angehörige wegen beruflicher Gründe abwanderten und der dezimierte Bestand keine Weiterführung des Musikzuges mehr erlaubte.

1950 Montag, den 26. Juni, 16 Uhr bricht die bisher größte Brandkatastrophe in Niklasdorf aus; vermutlich durch Funkenflug aus der Werksbahnlokomotive verursacht; das Feuer greift von einem Lagerschuppen, begünstigt durch starken Wind, auf den Rundholzlagerplatz mit dort befindlichen mehr als 60.000 fm Schleifholz über; 47 Feuerwehren mit 850 Mann unter Gesamtleitung des Landesfeuerwehrkommandanten Malissa und seines Stellvertreters Dr. Plaß verhindern in konzentriertem Einsatz ein noch größeres Unheil; Großalarm war vorerst für die Bezirke Leoben und Bruck und in weiterer Folge für Mürzzuschlag, Knittelfeld und Graz-Umgebung


1953 Trafikant Franz Poschinger übernimmt als Hauptmann die Leitung der FF Niklasdorf und bleibt bis 1977 in seinen Händen.

1957 Brand des Obermoar-Stalles am 24. September um 6:30 Uhr

1959 Vollendung des Rüsthauszubaues mit dem Florianisaal

1960 60-jähriger Bestand der Ortsfeuerwehr

1962 Ein weiterer Großbrand bei Brigl & Bergmeister, dem die Spreißelhalle zum Opfer fällt.

1963 Ein neuer Tanklöschwagen modernisiert die Wehr.

1964 Ein mit Vorbaupumpe und Anhänger versehener Rover Wagen komplettiert die damals moderne Ausrüstung.

1966 Ein Großbrand auf dem Schafberg führt nahezu zu einer Katastrophe.

1966 Durch die Hochwasser führende Mur wird das halbe Schwimmbad weggerissen.

1967 Ein zweites Rover-Fahrzeug sowie Pressluftatmer und Funkgeräte erweitern den Maschinenpark.

1967 Barackenbrand in der Fa. Brigl & Bergmeister.

1968 Brand eines Holzstapels in der Papierfabrik.

1968 Lackiererei der BP in Brand geraten.

1969 Einsatz bei einem lecken Salzsäurewaggon am Bahnhof NIklasdorf.

1969 Hilfeleistung nach einem Zugunglück im Bahnhof Niklasdorf, bei dem ein Toter zu beklagen war

1970 Löscheinsatz bei Brand des Kieshausdachen (B & B)

1971 Großbrand im benachbarten Köllach.

1973 Säureaustritt im Bahnhofsbereich Niklasdorf

1977 HBI Manfred Reinbacher übernimmt die Leitung der FF Niklasdorf.

1982 Ein Jahr des Hochwassers, das insgesamt neun Ausrückungen mit dem Schwerpunkt in Foirach erfordert.

1982 Ausbaubeginn für Funkraum und Katastrophenküche;abgeschlossen 1983.

1983 Wieder ein Säureaustritt am Bahnhof Niklasdorf

1984 Gründung einer neuen Jugendgruppe

1975 75-jähriges Bestandsjubiläum

1986 Ein KLF-A leitet wieder einen Modernisierungsschub ein.

1987 Beginn des Rüsthausumbaues.


1987 HBI Ferdinand Zechner und OBI Josef Schorn lösen die ausscheidende Kommandanten-Garnitur mit HBI Manfred Reinbacher und OBI Willi Brunner ab, die beide als Ehrenmitglieder in die 2. Abteilung treten. 

1989 Ein RLF 2000 wertet die FF Niklasdorf entscheidend auf und ermöglicht nun den Einsatz als Tunnelwehr; der feierliche Übernahmefestakt wird von einem großen Zeltfest begleitet.

1990 Mit ihrem technischen Gerät zählt die FF Niklasdorf zu den bestausgerüsteten Wehren im Bezirk Leoben. 

Derzeitiger Ausrüstungsstand: 1 RLF 2000 mit kompletter Bergeausrüstung, 1 KLF , 1 TLF 2000, 1 MTF, 4 mobile und 2 Handfunkgeräte, 1 Funker-Fixstation, 6 Pressluftatmer und Reserveflaschen.

Von 1991 bis heute sind wir Aktuell am aufarbeiten und es wird in naher Zukunft eine Aktualisierung der Geschichte folgen!